Wir waren noch nie an der Nordsee. Bis jetzt. Im August hieß unser Ziel der Strand- und Familiencampingplatz Bensersiel in Ostfriesland. Ein Urlaub, der voll mit neuen Erfahrungen, Landschaften und Menschen war und sich auf jedenfall gelohnt hat. Vor der Buchung standen wir natürlich vor der Frage, ob sich dieser weite Weg tatsächlich lohnt, oder ob wir nicht lieber zwei Wochen im warmen Süden mit Wettergarantie verbringen möchten. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Buchung eines Stellplatzes für den Campingplatz Bensersiel
Ich muss sagen, von der ganzen Abwicklung und Buchung mit dem Campingplatz bin ich persönlich begeistert. Denn man kann online direkt sehen, welche Stellplätze in welchem Zeitraum noch frei sind und sogar wie groß sie sind. Gerade für Reisende mit großen Gespannen oder Mobilen sind solche Angaben perfekt. Gewünschten Stellplatz ausgewählt, Angaben gemacht und gebucht. Allerdings mussten wir direkt bei der Buchung den kompletten Betrag bezahlen, was wir eigentlich eher ungern machen. Ein paar Tage vor unserer Anreise haben wir eine Mail von Bensersiel bekommen, in der noch mal kurz ein paar Infos zur Anreise etc. erklärt wurden. Das hat die Vorfreude gleich ein bisschen erhöht.
Anfahrt von Bayern nach Bensersiel
Viele Wege führen nach Rom oder in unserem Fall nach Bensersiel. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, uns viel Zeit für die Anreise zu nehmen und das Ganze entspannt anzugehen. Der kürzeste Weg geht von uns aus über die A7 an Würzburg, Fulda und Osnabrück vorbei nach Bensersiel (862 km). Wir haben allerdings einen Umweg über Köln auf uns genommen, da wir einen kompletten Tag im Ketteler Hof in Haltern am See verbracht haben (werde hierzu noch einen eigenen Beitrag schreiben). Besonders für Kinder ein unglaublich toller Tagesausflug, der sich bei gutem, wie auch schlechtem Wetter lohnt. Somit fuhren wir 980 km, aufgeteilt auf knapp zwei Tage.
Strand- und Familiencampingplatz Bensersiel
Während man durch das kleine Bensersiel fährt und auf die Einfahrt zufährt, steigt schon ein bisschen die Spannung, was wird einen wohl erwarten?
Check-In
Für die Anmeldung auf dem Campingplatz gibt es eine extra Haltestraße, in der man hintereinander stehen bleibt, um sich dann in der Rezeption, einem süßen kleinen Reetdachhaus, zu melden. Nach einer kurzen Erläuterung zum Aufbau (Tür immer zum Deich), Angabe des Kennzeichens für die Ein- und Ausfahrtsschranke und den Unterlagen wie Gästekarte sowie einem Flyer, waren wir eingecheckt. Offiziell soll die Anreise erst ab 14.00 Uhr erfolgen. Wir waren allerdings schon um 11.30 Uhr da, wurden mit einem kleinen „Ein bisschen früh“ getadelt, durften aber trotzdem auf den Platz. Schade fanden wir, dass die Begeisterung des Personals sich während der Anmeldung etwas in Grenzen hielt. Auch haben wir keinen Plan des Campingplatzes erhalten. Daher wussten wir zuerst nicht, wo sich was genau befindet und haben uns daraufhin erst den Plan aus dem Internet runtergeladen. (WLAN kostet leider extra.)
Stellplätze in Bensersiel
Es gibt verschiedene Kategorien und Stellplätze, zwischen denen man – je nach Gefährt – wählen kann.
- Touristik-Stellplätze direkt am Wasser: Diese Plätze sind die ersten und haben meist einen direkten Blick aufs Wasser. Wer nicht möchte, dass einem Strandkörbe den Blick versperren, sollte erst ab der Straße „Am Kirchenzelt“ einen solchen Platz wählen
- Touristik-Stellplätze (Wohnwagen, Wohnmobil, Zelt): Diese befinden sich am Anfang bei Waschhaus 1, Waschhaus 4 sowie im hinteren Bereich bei Waschhaus 5
- Touristik-Stellplätze nur für Wohnmobile: Diese befinden sich genau gegenüber von Waschhaus 1 auf Rasen am Deich sowie an der „Hauptstraße“ des Platzes. Wer Ruhe sucht, sollte sich für einen anderen Stellplatz entscheiden
- Wohnmobil-Stellplätze für 1 Nacht: Direkt nach der Rezeption befinden sich einige Stellplätze mit Strom für Übernachtungen
- Saison-Stellplätze: Die Dauercamper haben ihre eigenen Bereiche rund um Waschhaus 2 und 3 sowie im hinteren Drittel
- Zeltplätze: Es gibt zum einen eine Zeltwiese auf Rasen unterhalb des Deichs zwischen Zaun und (Dauer-)Campern sowie einen Zeltbereich auf Sand direkt am Anfang in der Nähe des Spielplatzes und der Trampoline
Wir – oder eher gesagt Julian – haben uns ganz bewusst für einen Stellplatz auf Sand entschieden. Das war übrigens einer der Hauptgründe für diesen Campingplatz. Vor dem Deich, am Meer, im Sand. Meine Begeisterung hielt sich während der Buchung ehrlich gesagt in Grenzen, aber habe mich eines Besseren belehren lassen.
Unser Stellplatz auf dem Campingplatz Bensersiel
Am Spielplatz 4. Sandplatz. Sand. Sehr viel Sand. Sand weit und breit. Das Paradies für buddel-begeisterte Kinder. Ich konnte es mir erst nicht vorstellen, aber es war letztendlich nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte. Klar, um den Sand im Wohnwagen kommt man nicht drum herum, aber es hielt sich tatsächlich in Grenzen. Wobei ich dazu sagen muss, dass wir keinen schlimmen Sturm oder Wind während unseres Aufenthalts hatten.
Die Stellplätze sind alle durch kleine Grenzsteine an der Straße markiert, so dass man weiß wo man sich hinstellen muss. Die Türseite muss immer zum Deich stehen. Allerdings gibt es ansonsten keine Abgrenzungen, Bäume, Büsche oder ähnliches, die einem ein bisschen „Privatsphäre“ geben. Je nachdem, wie dicht der Nachbar an den Grenze geparkt hat, kann es gut sein, dass er zum Entleeren der Toilette o.Ä., welche sich auf seiner Rückseite befindet, bei einem vor dem Vorzelt steht. Was uns auch aufgefallen ist, ist, dass es allgemein ziemlich hellhörig ist. Da es keine Bäume gibt, die Geräusche schlucken, bekommt man auch viel mit von seinen Nachbarn.
Alle Stellplätze in Bensersiel sind ohne Wasser- oder Abwasseranschlüsse. Allerdings gab es bei uns direkt an der Straße vorne einen Wasserhahn mit Frischwasser. Grauwasser durfte dort allerdings nicht entsorgt werden.
Sanitäranlagen / Waschhäuser auf dem Campingplatz Bensersiel
Insgesamt gibt es fünf Waschhäuser auf dem Campingplatz, welche – soweit ich das beurteilen kann – alle gleich aussehen. Sie sind modern, farbenfroh und bieten alles was man braucht. Pro Waschhaus gibt es jeweils zwei Privatbäder zu mieten mit entweder einer Dusche oder einer Badewanne. Wer sich den Luxus gönnen möchte, sollte allerdings früh dran sein, da sie schnell weg sind.
Zu unserer Zeit waren die Sanitäranlagen eigentlich immer schön sauber und ordentlich. In manchen Bewertungen liest man häufig, dass besonders Waschhaus 1, öfter sehr schlimm aussah. Das kann ich persönlich jetzt nicht bestätigen. Wenn geputzt wurde, dann immer gründlich und sauber. Alles andere liegt wohl eher in den Gepflogenheiten der Benutzer.
Toiletten, Duschen und Waschbecken sind ausreichend vorhanden. Es gibt zusätzlich zwei große Duschkabinen mit Dusche, Waschbecken und kleinem Vorraum – ideal für Eltern, die mit den Kindern duschen gehen und Platz benötigen. Ein bisschen nervig war die Tatsache, dass die Duschen nur mit Knopfdruck funktionierten. Je nach Dusche gab es dann unterschiedliche Intervalle von 10 Sekunden (sehr nervig) oder 30 Sekunden (völlig ausreichend). Normalerweise stehen im Duschbereich auch immer zwei bis drei Schieber die herum, mit denen man danach bitte noch mal kurz die eigene Dusche sauber machen sollte.
In eigener Sache: Bitte lasst den Schieber draußen stehen. Ich hab es ein paar Mal erlebt, dass leider kein einziger zur Verfügung stand und ich deswegen meine Dusche ziemlich nass hinterlassen musste. Sowas führt dann wieder dazu, dass es sehr schnell unsauber wirkt und der Unmut groß wird.
Kinderbad im Waschhaus
Pro Waschhaus gibt es auch ein Kinderbad. Klein, aber fein. Wir konnten die Kinder fast immer dort duschen lassen, da sich die Auslastung in Grenzen hielt. Im Allgemeinen wären Kindertoiletten und besonders Kinderwaschbecken etwas sehr Hilfreiches und Schönes für die Kids gewesen. Leni hatte keine Möglichkeit, sich die Hände alleine zu waschen. Ansonsten gibt es im Kinderbad eine Wickelmöglichkeit sowie eine Babybadewanne für die ganz Kleinen.
Allerdings ist es nur ein einziger Raum, so dass es keine Privatsphäre gibt. Verständlicherweise kann man das Kinderbad von innen nicht absperren. Aber da es draußen auch keinen Hinweis wie ein „Besetzt-Schild“ gibt, kommt es des Öfteren vor, dass die Tür von außen von Kindern/Eltern geöffnet wird, und immer wieder kalte Luft in den Raum gelangt.
Spülbereich & Wäscheraum
Ein Manko der Waschhäuser ist leider definitiv der zu kleine Abspülraum. Hier kam es sehr oft zu längeren Warteschlangen – An sich ist der Raum auch allgemein ziemlich kuschlig. Insgesamt gibt es fünf Abspülmöglichkeiten, sowie vier Herdplatten zum Kochen. Ansonsten befindet sich im Nebenraum bei den Waschmaschinen eine Industriespülmaschine, die einem für 1€ im Zeitraum von ca. 3-5 Minuten das Geschirr spült und trocknet. Wir haben uns in diesem Urlaub diesen Luxus ein paar Mal gegönnt. Zumal die Spülmaschine im Gegensatz zum Abspülbecken fast immer frei war.
Wer seine Wäsche waschen möchte, kann hierfür drei Waschmaschinen und zwei Trockner nutzen.
- Diese sind nur (!) mit Ein-Euro-Münzen nutzbar.
- Waschmittel muss SELBST mitgebracht werden
- Die Trommeln sind eher kleiner bzw. keine extra großen, wie man es von manch anderen Plätzen kennt
- Es gibt leider keine Anzeige, die einem verrät, wie lange ein Waschvorgang dauert. Das führt dazu, dass die heiß begehrten Waschmaschinen oft sehr lange belegt sind und man als Wartender häufig Geduld beweisen muss
- Leider hatten wir während unseres Aufenthalts eine kaputte Waschmaschine sowie einen kaputten Trockner. Diese werden zwar von einer Fremdfirma betreut, aber eine Reparatur erfolgte leider nicht während der zwei Wochen.
- Die Wäsche wurde aber sauber gewaschen!
- Allgemein: Ein Hinweisschild mit ein paar Regeln wäre super. So nach dem Motto, dass die Maschinen bitte nach Beendigung wieder zeitnah entleert werden sollten, wie lange der Waschvorgang ungefähr dauert, und dass es vertretbar ist, die Wäsche herausnehmen zu dürfen, wenn jemand selbst eine Stunde nach Beenden noch nicht wieder gekommen ist.
- Waschmaschine und Trockner kosten jeweils 3€ (Münzen können an der Rezeption getauscht werden. Tipp: Fragt nicht in der Bäckerei nach, die springen einem an die Gurgel)
In eigener Sache: Es kam durchaus vor, dass jemand seine Wäsche gewaschen hat und dann erstmal einen Tagesausflug unternommen hat. Absolutes No-Go.
Es gibt noch ein kleines Waschbecken, um eigene Klamotten zu waschen. Es ist allerdings neben der Spülmaschine versteckt.
Allgemeines zum Waschhaus
In den Waschhäusern befinden sich Kühltruhen in denen Kühlakkus abgelegt werden dürfen. Lebensmittel werden allerdings direkt entsorgt. Natürlich gibt es noch ein Chemie-WC und sogar einen Automaten, um das Klo gegen Gebühr (2 Euro) leeren und reinigen zu lassen.
Im Eingangsbereich ist eine große Infotafel befestigt, auf der alle möglichen Infos, Veranstaltungen etc. ausgehängt werden. Vor dem Waschhaus befinden sich auch ausreichend Fahrradständer, damit man sein Radl einfach und sicher stehen lassen kann.
Ab und zu machen einige Kids in den Abendstunden einen kleinen Flohmarkt vor dem Waschhaus und verkaufen ihre Spielsachen, Kleidung oder Gebasteltes.
Supermarkt, Bäcker und Restaurant auf dem Campingplatz Bensersiel
Leckere Brötchen am Morgen, ein paar vergessene Lebensmittel oder aber sich einfach mal Bedienen lassen – Das ist möglich in Bensersiel, und zwar alles in einem Haus. Der Standort ist noch vor dem ersten Waschhaus, so dass jemand der ganz Hinten seinen Stellplatz hat, einen ganz schönen Weg vor sich hat.
Die Auswahl beim Bäcker kann sich sehen lassen. Trotz des kleinen Raumes und dem großen Ansturm, hat man kaum lange Wartezeiten und es geht wirklich sehr fix. Die Preise sind in Ordnung, wobei wir irgendwie das Gefühl hatten, jeden Tag unterschiedliche Preise gezahlt zu haben.
Der „Supermarkt“ hingegen besteht ein paar kleinen Regalen, in denen man nur das Nötigste findet. Allerdings steht ein paar Mal die Woche ein einheimischer Metzger vor dem Gebäude und verkauft seine Spezialitäten.
Wer größer einkaufen gehen möchte, kann zu Fuß direkt gegenüber vom Deich in den Markant Supermarkt, welcher die ganze Woche von Montag bis Sonntag geöffnet hat. (Auch erreichbar durch die Deich Passage.)
Das Restaurant Castello bietet eine umfangreiche Küche – natürlich auch zum Mitnehmen. Eine wirkliche Bewertung ist eher schwierig, da sowas einfach Geschmackssache ist.
Strand auf dem Campingplatz
Gut zu wissen: Der Strand ist nicht ausschließlich für Camper. Allgemein ist der ganze Campingplatz nicht nur für Camper. Wer Eintritt bezahlt oder eine Gästekarte hat, kann auf das gesamte Gelände gelangen. Demnach ist gar keine Kontrolle möglich, wer sich letztendlich im Campingbereich und bei den Wohnwägen aufhält. Wir haben zwar keine schlechte Erfahrungen gemacht, aber damit wird dem Diebstahl Tür und Tor geöffnet.
Auf dem Strand gibt es zahlreiche Strandkörbe, welche in die Bereiche A bis F eingeteilt sind. Die Körbe können im Strandportal gemietet werden (1 Tag = 9 Euro, 1 Woche = 45 Euro, Saisonkörbe können im Internet reserviert werden). Ansonsten ist der Strand sehr weitläufig, je nach Wasserstand ziemlich tief und bietet auch so genug Platz für Besucher, die sich zum Beispiel keinen Strandkorb mieten möchten. In Richtung Campingplatz laufend ist neben einem Sand-Fußballplatz noch ein Sand-Volleyballfeld. Über den Strand verteilt findet man ein paar Duschen, um sich abzukühlen oder den Schlick abzuwaschen.
Während unserer zwei Wochen hatten wir leider ziemlich ungünstige Hochwasserzeiten (früh morgens, nachts oder spät abends). So dass wir nur eher selten das Vergnügen hatten das Wasser zu genießen. Aber wenn es dann mal da war, hatten die Kids ihren Spaß, da es tatsächlich ziemlich warm war.
Unsere zwei Augustwochen waren wirklich heiß (meistens zwischen 29 und 33 Grad). Da das Meer aber weg war, haben sich viele Kinder in den Duschen getroffen und dort eigene Wasserlandschaften gebaut. @Bensersiel: Vielleicht wäre es eine Überlegung einen Matsch- Wasserspielplatz am Strand anzubieten. Das würde sicherlich vielen Kindern Freude bereiten.
In eigener Sache: Das Hinweis-Schild „Möwen füttern verboten!“ ist ernst zu nehmen. Die Tiere können wirklich sehr hartnäckig sein. Als wir einmal den Grill für drei Sekunden aus den Augen gelassen haben, kamen bereits die ersten Möwen und haben uns das Fleisch herunter geklaut. Ok selbst schuld und man lernt dazu. Aber als Leni am Strand eine Rosinensemmel gegessen hat, kam eine Möwe und hat ihr leider in die Hand gepickt, um an die Semmel zu kommen.
Spielplatz und Indoorspielplatz auf dem Campingplatz
Es gibt einen großen Spielplatz mit unterschiedlichen Angeboten auf einer relativ großen Fläche. Da ist eigentlich für jeden etwas dabei. Besonders die Seilbahn kommt super an. Einige Spielgeräte waren für Leni allerdings ungeeignet. Sie konnte gut hochklettern, aber runter ging es alleine umso schwieriger.
Da auch der Spielplatz für alle Camper, Gästekartenbesitzer sowie zahlende Gäste nutzbar ist, war immer ziemlich viel los, es herrschte viel Gewusel und es war nicht wirklich leicht, die Kids im Auge zu behalten. Zusätzlich gibt es gegen Gebühr noch eine kleine Trampolinanlage am Strand, sowie eine kleine Minigolfanlage auf dem Spielplatz.
Der Indoorspielplatz ist super bei durchwachsenem und schlechtem Wetter. Es gibt sehr schöne Spielgeräte, einen tollen Sand und allgemein war die Atmosphäre dort wirklich entspannt. Wie voll es allerdings bei einem ausgebuchten Campingplatz in der Hochsaison und bei schlechtem Wetter ist, können wir nicht beurteilen.
Das Meerwasserfreibad in Bensersiel
Das sogenannte Freibad war leider eine ziemliche Enttäuschung. Mal davon abgesehen, dass das Wasser selbst nach einigen Tagen, an denen es über 30 Grad hatte noch unglaublich kalt war, macht das Bad keinen guten bzw. einen herunter gekommenen Eindruck. Die große Rutsche scheint seit längerem kaputt zu sein – zumindest wenn man das Wasser betrachtet, welches unten im Auffangbecken herum schwimmt. Die Liegewiese war durch die Möwen leider auch nicht wirklich sauber. Abgesprungene Fliesen, leeres Kinderbecken und viele weitere Punkte, die das Bad leider zu einer Enttäuschung machten.
Animation auf dem Campingplatz
Das Kinderprogramm Benni Bärenstark ist für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren gedacht. Da gibt es täglich verschiedene Bastelangebote (es fällt jedoch immer ein Unkostenbeitrag zwischen 3 Euro bis 5 Euro für das Material an). Wir haben die Animation – außer abends die Kinderdisco – daher nicht in Anspruch genommen und können auch keine Bewertung abgeben.
Allerdings gibt es auf dem Platz noch den kibi-Ferientreff, welcher von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Bibellesebundes Deutschland in den Sommermonaten veranstaltet wird. Der Kindertreff um 11 Uhr, der Spieletreff um 16 Uhr sowie die Gute Nacht Geschichte um 18.15 Uhr wurde von den Kids gut angenommen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass Gott dort eine große Rolle spielt. Da kam es des Öfteren vor, dass Kinder voller Enthusiasmus „Gotteslieder“ sangen und ihre Choreographien jederzeit und überall tanzten 😉
Ausflüge in der Gegend von Bensersiel
An der Küste gibt es ein großes Angebot an Ausflügen, die man unternehmen kann. Wegen des guten Wetters, haben wir aber lange nicht alles unternommen, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten. Hier ein kleiner Auszug von Ausflügen, die wir gemacht haben oder die man machen könnte:
- Zugfahrt mit der Museumseisenbahn von Dornum nach Norden
- Seehundstation Norden
- Drachenwiese
- Insel Langeoog
- Insel Spiekeroog
- Wattenhuus
- Besuch auf dem Bauernhof
- Wattwanderung
- Therme Bensersiel
Kosten für unseren Urlaub auf dem Campingplatz Bensersiel
Bei der Buchung waren wir ein bisschen überrascht, da wir den Preis für den Campingplatz als ziemlich günstig empfanden.
Die Kosten für unseren Urlaub
- vom 14.08. bis 31.08.2019 (15 Nächte)
- Stellplatz Wohn/Mobil/Zelt = 165,00 €
- Auto = 31,50 €
- für zwei Erwachsene = 144,00 €
- Gästebeitrag für zwei Erwachsene = 84,00 €
- zwei Kinder 1-5 Jahre = 60,00 €
- Strompauschale = 42,00
insgesamt 526,50 Euro. Bei der Buchung eines Stellplatzes müssen direkt 100 % bezahlt werden.
Zwei Wochen in der Hauptsaison auf einem solchen Campingplatz im Süden hätte uns sicherlich das Doppelte gekostet.
Fazit zum Strand- und Familiencampingplatz Bensersiel
Wir hatten eine schöne, sonnige Zeit an der Nordsee. Eigentlich sind wir eher davon ausgegangen, dass das Wetter nicht so gut ist und wir mehr unternehmen werden. Aber da es tatsächlich so warm war, haben wir die Räder stehen lassen und viel Zeit am Strand oder auf dem Spielplatz verbracht – was unseren Kindern auch total gereicht hat. Die einzigartige Möglichkeit vor dem Deich – und je nach Stellplatz – direkt am Wasser zu stehen, ist wirklich unglaublich toll. Für uns und unsere Kids war es die richtige Entscheidung, sich für einen Sandplatz zu entscheiden. Leider muss man für das WLAN extra bezahlen. Gerade in Zeiten von Instragram etc. – also wo Besucher aktiv mit ihrem Standort werben könnten – ist in Bensersiel das Internet nicht inklusive. Ein Luxus den wir von anderen Plätzen gewohnt sind.
Wer sich für den Strand- und Familiencampingplatz Bensersiel entscheidet, sollte sich darüber bewusst sein, dass es sehr ein großer Campingplatz ist. Die Nachtruhe sowie die Mittagsruhe wurden selten eingehalten. Da zudem alle Bensersiel-Gäste Zutritt haben, geht das typische „Camper-Feeling“ ein bisschen verloren. Es wird kaum gegrüßt und die Atmosphäre fühlt sich auch ein bisschen anonym an. Es herrscht täglich ein großes Kommen und Gehen, was bei der Größe des Platzes aber wohl unvermeidbar ist. So kam es auch häufig vor, dass viele Gäste auf dem Platz viel zu schnell fuhren und dadurch wenig Rücksicht auf die spielenden Kinder genommen wurde.
Für Kinder jeden Altes gibt es super viele Spiel- und Freizeitmöglichkeiten und auch die Ausflugsziele rund herum können sich sehen lassen. (Wer allerdings vor Ort kein Auto hat, wird wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit alle möglichen Ausflugsziele abgeklappert haben.)
Ob wir noch mal nach Bensersiel fahren? Nein. Aber das liegt daran, dass es für uns eine sehr weite Strecke (mit zwei kleinen Kindern) ist und wir die Nordsee nun gesehen haben. Für uns persönlich war der Platz einfach zu groß und damit zu unpersönlich. Aber vom Angebot, dem Preis-Leistungsverhältnis und dem Service ist es ein sehr guter Platz und für Familien auf jeden Fall zu empfehlen.
Ein wirklich toller Bericht mit schönen Bildern. Vielen Dank dafür!