Jung. Ahnungslos. Eine Menge Zuversicht und Elan. So beginnt unsere gemeinsame Campinggeschichte als junge Familie. Ich hatte nicht wirklich viel Erfahrung mit dem Thema „Camping“. Denn meine bisherigen Urlaube fanden bisher entweder in Hotels, Clubanlagen oder in Ferienwohnungen statt. Während Julian hingegen mit dem Wohnwagen und somit dem Campen groß geworden ist.
Was das ist das Besondere beim Campen und Wohnwagenurlaub?
Wenn Julian das erzählen anfängt, dann strahlen seine Augen wie bei einem kleinen Jungen. Es ist diese besondere Freiheit, dieses ungezwungen sein und sein eigenes Reich immer bei sich zu haben. Da ist egal, ob man in die Berge, ans Meer, an den See oder einfach in eine andere schöne Gegend fährt. Urlaub ist da, wo man mit seinem Wohnwagen steht. Für uns beginnt der Urlaub – und dann ist es egal ob es nur für eine Nacht, einen Kurztrip oder vier Wochen am Stück ist – genau dann, wenn wir ins Auto einsteigen und losfahren. So kam es auch schon, dass wir abends um 22 Uhr ins Auto gestiegen sind und 100km weiter stoppten und uns zum Schlafen in den Wohnwagen gelegt haben.
Ich muss zugeben, ich musste mich erst daran gewöhnen. Diese Freiheit. Denn ich plane gerne und das genau. Und mir fiel es nicht immer leicht, mich einfach überraschen zu lassen. Schließlich hatten wir zu Beginn unseren fünf Monate alten Felix mit an Board. Da war Gelassenheit ein weitentfernter Wunschgedanke meinerseits.
Wenn der erste Wohnwagen einen Wasserschaden hat
Wer kennt es nicht: Eine junge Familie, wenig Geld, aber trotzdem auf der Suche nach „dem Richtigen“. Felix war gerade einmal sechs Wochen alt, als Julian ein „super Schnäppchen“ in 200km Entfernung gesehen hat. Er wird schon wissen was er da macht – dachte ich. Das Ende vom Lied: Wir kauften einen kleinen Eifelland 395. Kleine Sitzecke, umbaubar zum Stockbett, größere Essecke – umbaubar zum Elternbett und nicht zu vergessen: ein kleiner Wasserschaden. „Das bekomm ich schon hin“, meinte der Herzmann dann. Ich glaubte ihm einfach mal, schließlich hatte ich eh keine Wahl. Denn wenn sich der Gute etwas in den Kopf setzt, ist es ein Kraftakt ihn davon wieder abzubringen. Glücklicherweise hatten wir bereits ein passendes Zugfahrzeug und konnten den Kleinen mit nach Hause nehmen.
Julian ist sehr handwerklich begabt. Aber dieser Eifelland hat uns echt viele Nerven gekostet. Die Elternzeit stand vor der Tür und wir mussten mit der Sanierung schnellst möglichst fertig werden. Doch je weiter Julian den Camper zerlegte, desto größer stellte sich der Wasserschaden heraus. Was habe ich geflucht….
Aber man mag es kaum glauben: Julian hat in über 100 Stunden Arbeit den Wohnwagen mit Hilfe seines Papas wieder auf Vordermann gebracht. Zwischenzeitlich dachte ich zwar, das Teil fällt jetzt völlig auseinander, aber sie haben es tatsächlich geschafft.
Unsere ersten Reisen mit dem kleinen Eifelland 395

Unser erster Urlaub mit dem kleinen Streifenhörnchen ging nach Italien. Eine Reise, die uns – aber vor allem mich – sehr geprägt hat. Denn ich habe mich nun auch verliebt. Ins Campen. In die Freiheit und die Unabhängigkeit. Aber besonders an diesen besonderen Urlaub mit Familie. Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass es für Kinder gar keinen schöneren Urlaub mehr geben kann. Und so kam es, dass unser erstes Ziel der „Campingplatz Italy“ in Cavallino war. Ein Urlaub, der uns so begeistert und geprägt hat, dass wir seit dem tatsächlich jedes Jahr wieder kommen. Dabei wollte ich doch nie so jemand werden, der jedes Jahr aufs Gleiche an den selben Ort fährt. Aber so werde ich auch immer wieder aufs Neue von mir selbst überrascht. Drei Wochen später ging es für einen Zwischenstopp wieder zurück nach Bayern. Kurz geheiratet und Felix taufen lassen, um dann weiter nach Kroatien zu fahren.
Es waren ja quasi unsere Flitterwochen und ich dachte: „Das Geld ist mir jetzt egal, wir lassen es krachen und gönnen uns einen Stellplatz am Meer!“ Leider ist das Mitte Juli, zur Hauptsaison ohne Reservierung nicht wirklich möglich. Und da waren sie, die ersten Zweifel. Denn einfach losfahren und einen Stellplatz finden, stellte sich in Kroatien als äußerst schwierig heraus.
Letztendlich kommt man immer irgendwo unter, aber die Frage ist, ob es das ist was man sich vorgestellt hat. Und da ich mir ja Dinge immer ganz gerne vorstelle, waren die Erlebnisse hier etwas ernüchternd. Über Novigrad, runter nach Pag auf den Platz Simuni, ging es nach einigen Ernüchterungen wieder zurück in Richtung Heimat. Zum Glück machten wir einen Stopp in Österreich und konnten noch eine wunderbare Woche in Österreich auf dem Camping Berghof am Ossiacher See verbringen.
Meine Erfahrungen vom ersten Campingurlaub mit Wohnwagen
Wer Sicherheit möchte, sollte reservieren. Das Vorzelt trotz Windstille immer gut abspannen, denn der Wind kommt schneller als man schauen kann. Sei dir sicher, dass du wirklich auf dem richtigen Stellplatz stehst, bevor du dein komplettes Vorzelt aufbaust. Wohnwagenurlaub ist wunderbar.
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